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Hände halten ein Dokument zur Vorsorgevollmacht.

NET Rechtsanwalt

von | März 19, 2025 | Rechtsgebiete

Die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung sind zwei wichtige Dokumente, die sich mit der Regelung von Entscheidungen im Gesundheitsbereich befassen. Beide sind freiwillig und schriftlich, aber sie erfüllen unterschiedliche Zwecke. Während die Patientenverfügung medizinische Wünsche für den Fall festlegt, dass man selbst nicht mehr entscheidungsfähig ist, bestimmt die Vorsorgevollmacht, wer die eigenen Interessen vertreten soll. In diesem Artikel schauen wir uns die Unterschiede zwischen diesen beiden Dokumenten genauer an.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die Patientenverfügung legt fest, welche medizinischen Maßnahmen gewünscht oder abgelehnt werden.
  • Die Vorsorgevollmacht bestimmt, wer im Namen des Betroffenen Entscheidungen treffen kann.
  • Beide Dokumente sind wichtig für die rechtliche Absicherung im Krankheitsfall.
  • Die Patientenverfügung muss klar und eindeutig formuliert sein, um gültig zu sein.
  • Eine Registrierung der Dokumente bei der Bundesnotarkammer kann die Auffindbarkeit im Ernstfall erleichtern.

Vorsorgevollmacht Und Patientenverfügung Im Vergleich

Definitionen Im Überblick

Okay, lass uns das mal auseinandernehmen. Eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht – klingt beides wichtig, ist es auch, aber es sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Patientenverfügung ist dein im Voraus geäußerter Wille bezüglich medizinischer Behandlungen, falls du dich mal nicht mehr selbst äußern kannst. Stell dir vor, du liegst im Koma und kannst niemandem sagen, ob du beatmet werden willst oder nicht. Die Patientenverfügung redet für dich. Die Vorsorgevollmacht hingegen bestimmt, wer für dich Entscheidungen treffen darf, nicht nur im medizinischen Bereich, sondern auch bei finanziellen oder rechtlichen Dingen. Es geht also darum, eine Person deines Vertrauens zu bestimmen, die dann in deinem Sinne handelt.

Rechtliche Grundlagen

Beide Dokumente sind gesetzlich geregelt, aber in unterschiedlichen Paragraphen. Die Patientenverfügung ist hauptsächlich im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert, genauer gesagt in den §§ 1901a ff. BGB. Hier steht, wie so eine Verfügung auszusehen hat und wann sie gültig ist. Die Vorsorgevollmacht findet ihre Grundlage ebenfalls im BGB, aber in anderen Bereichen, die sich mit der Stellvertretung und Geschäftsfähigkeit beschäftigen. Wichtig zu wissen: Beide Dokumente müssen natürlich im Einklang mit dem Gesetz stehen. Eine Patientenverfügung erstellen, die gegen geltendes Recht verstößt, ist natürlich nicht gültig.

Anwendungsbereiche

Der Anwendungsbereich ist ein großer Unterschied. Die Patientenverfügung ist eng auf medizinische Fragen begrenzt. Es geht um Behandlungen, Eingriffe, lebenserhaltende Maßnahmen – alles, was mit deiner Gesundheit zu tun hat. Die Vorsorgevollmacht ist da viel breiter aufgestellt. Sie kann medizinische Entscheidungen umfassen, aber auch finanzielle Angelegenheiten, Wohnungsangelegenheiten, Behördengänge und so weiter. Kurz gesagt: Alles, was du selbst erledigen würdest, kann dein Bevollmächtigter mit einer Vorsorgevollmacht tun. Es ist quasi eine Generalvollmacht für den Fall, dass du es selbst nicht mehr kannst.

Es ist wirklich wichtig, sich mit beiden Themen auseinanderzusetzen. Viele Leute denken, eine Patientenverfügung reicht, aber ohne Vorsorgevollmacht kann es trotzdem zu Problemen kommen, wenn es um andere wichtige Dinge geht. Und umgekehrt: Eine Vorsorgevollmacht ohne Patientenverfügung lässt deinen Bevollmächtigten im Unklaren, was deine medizinischen Wünsche sind.

Um das nochmal zusammenzufassen:

  • Patientenverfügung: Medizinische Wünsche
  • Vorsorgevollmacht: Wer entscheidet (medizinisch, finanziell, rechtlich)
  • Beide: Ergänzen sich idealerweise

Inhalt Der Patientenverfügung

Medizinische Wünsche Festlegen

In einer Patientenverfügung legst du fest, welche medizinischen Behandlungen du in bestimmten Situationen wünschst oder ablehnst. Es ist wichtig, dass du dir genau überlegst, welche medizinischen Maßnahmen du in welchen Situationen möchtest. Das können beispielsweise Entscheidungen über lebenserhaltende Maßnahmen, künstliche Ernährung oder Schmerztherapie sein. Du kannst auch festlegen, wo du sterben möchtest, zum Beispiel zu Hause in vertrauter Umgebung.

  • Lebenserhaltende Maßnahmen: Ja oder Nein?
  • Künstliche Ernährung: Gewünscht oder abgelehnt?
  • Schmerztherapie: Welche Art und Intensität?

Es ist ratsam, sich bei der Formulierung der medizinischen Wünsche von einem Arzt beraten zu lassen. So stellst du sicher, dass deine Wünsche medizinisch sinnvoll und umsetzbar sind.

Eindeutigkeit Der Formulierungen

Damit deine Patientenverfügung im Ernstfall auch wirklich beachtet wird, ist es wichtig, dass die Formulierungen eindeutig und präzise sind. Vermeide allgemeine Aussagen wie "Ich will nicht an Schläuchen hängen". Beschreibe stattdessen konkret, welche Behandlungen du in welchen Situationen ablehnst. Je genauer deine Formulierungen sind, desto besser können Ärzte und Angehörige deinen Willen verstehen und umsetzen. Es ist auch wichtig, dass du die Patientenverfügung regelmäßig überprüfst und gegebenenfalls anpasst, wenn sich deine Wünsche oder deine Lebensumstände ändern.

Gültigkeitskriterien

Eine Patientenverfügung ist nur dann gültig, wenn bestimmte formale Kriterien erfüllt sind. Dazu gehört in erster Linie die Schriftform. Das bedeutet, dass die Patientenverfügung schriftlich verfasst und eigenhändig unterschrieben sein muss. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass der Text handschriftlich verfasst ist; ein maschinengeschriebenes Dokument reicht aus. Wichtig ist aber, dass du das Dokument mit Ort und Datum unterschreibst. Eine notarielle Beurkundung oder Beglaubigung ist nicht erforderlich, aber empfehlenswert, um die Echtheit des Dokuments zu bestätigen. Außerdem musst du zum Zeitpunkt der Erstellung der Patientenverfügung volljährig und einwilligungsfähig sein. Die Patientenverfügung tritt in Kraft, wenn du nicht mehr in der Lage bist, deinen Willen selbst zu äußern, und die in der Verfügung beschriebene Situation eintritt.

Inhalt Der Vorsorgevollmacht

Vertretungsberechtigte Person

Bei der Vorsorgevollmacht dreht sich alles um die Person, der du dein Vertrauen schenkst. Es geht darum, jemanden zu bestimmen, der für dich Entscheidungen treffen kann, wenn du es selbst nicht mehr kannst. Das kann ein Familienmitglied sein, ein enger Freund oder auch eine andere Vertrauensperson. Wichtig ist, dass du dieser Person wirklich vertraust und sie deine Werte und Wünsche kennt. Du kannst auch mehrere Personen benennen, entweder als gleichberechtigte Vertreter oder mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Es ist ratsam, eine Ersatzperson festzulegen, falls die erste Wahl ausfällt.

Umfang Der Vollmacht

Der Umfang der Vollmacht ist ein entscheidender Punkt. Du legst fest, in welchen Bereichen die bevollmächtigte Person für dich handeln darf. Das kann sich auf bestimmte Aufgaben beschränken, wie zum Beispiel die Regelung deiner finanziellen Angelegenheiten oder die Vertretung in Gesundheitsfragen. Oder du erteilst eine Generalvollmacht, die alle Bereiche umfasst. Es ist wichtig, dass du dir genau überlegst, was du der bevollmächtigten Person an Verantwortung übertragen möchtest. Die Vollmacht sollte so präzise wie möglich formuliert sein, um Missverständnisse zu vermeiden. Hier ein paar Beispiele, was alles geregelt werden kann:

  • Gesundheitssorge und Pflegebedürftigkeit
  • Regelung von Aufenthalts- und Wohnungsangelegenheiten
  • Vertretung gegenüber Behörden und Versicherungen

Eine klare und detaillierte Beschreibung des Umfangs der Vollmacht hilft, spätere Konflikte zu vermeiden und sicherzustellen, dass deine Wünsche respektiert werden.

Besondere Regelungen

Neben der Festlegung der bevollmächtigten Person und des Umfangs der Vollmacht kannst du auch besondere Regelungen treffen. Das können spezifische Wünsche oder Anweisungen sein, die die bevollmächtigte Person beachten soll. Zum Beispiel kannst du festlegen, welche Art von medizinischer Behandlung du wünschst oder ablehnst. Oder du gibst Anweisungen zur Verwaltung deines Vermögens. Solche Regelungen sind besonders wichtig, wenn du bestimmte Vorstellungen hast, die von der Standardpraxis abweichen. Es ist auch möglich, die Gültigkeit der Vollmacht zeitlich zu beschränken oder Bedingungen für ihr Inkrafttreten festzulegen. Denke daran, dass viele Banken eigene Konto-/Depotvollmachten verlangen.

Gültigkeit Und Wirksamkeit

Wann Tritt Die Patientenverfügung In Kraft?

Eine Patientenverfügung wird wirksam, wenn Sie als Patient nicht mehr in der Lage sind, Ihren Willen selbst zu äußern. Das kann zum Beispiel durch eine schwere Krankheit, einen Unfall oder altersbedingte Demenz der Fall sein. Wichtig ist, dass die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal über die Existenz der Patientenverfügung informiert sind.

  • Die Patientenverfügung muss schriftlich vorliegen.
  • Sie muss Ihren klaren Willen widerspiegeln.
  • Ärzte müssen prüfen, ob die Verfügung auf die aktuelle Situation zutrifft.

Es ist ratsam, die Patientenverfügung regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin Ihren aktuellen Wünschen entspricht.

Voraussetzungen Für Die Vorsorgevollmacht

Damit eine Vorsorgevollmacht wirksam wird, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst einmal muss die Vollmacht schriftlich verfasst und von Ihnen persönlich unterschrieben sein. Es ist auch wichtig, dass Sie zum Zeitpunkt der Erstellung der Vollmacht geschäftsfähig waren. Das bedeutet, dass Sie die Tragweite Ihrer Entscheidung verstehen konnten. Grundsätzlich ist eine Vorsorgevollmacht gültig, sobald sie unterschrieben ist, es sei denn, es wurde ein späterer Zeitpunkt festgelegt.

  • Schriftliche Form und Unterschrift des Vollmachtgebers.
  • Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers bei Erstellung.
  • Keine Anfechtung der Vollmacht wegen Irrtums oder Täuschung.

Formale Anforderungen

Für die Gültigkeit einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht gibt es bestimmte formale Anforderungen. Eine Patientenverfügung muss schriftlich verfasst und eigenhändig unterschrieben sein. Eine notarielle Beglaubigung ist nicht zwingend erforderlich, aber empfehlenswert, um die Echtheit der Unterschrift zu bestätigen. Bei der Vorsorgevollmacht ist die notarielle Beurkundung besonders dann ratsam, wenn die Vollmacht auch Immobiliengeschäfte umfassen soll. Es ist auch wichtig, dass beide Dokumente Erbrecht berücksichtigen und klar und eindeutig formuliert sind, um Missverständnisse zu vermeiden.

Dokument Formale Anforderung
Patientenverfügung Schriftform, eigenhändige Unterschrift
Vorsorgevollmacht Schriftform, Unterschrift, ggf. notarielle Beurkundung

Unterschiede In Der Anwendung

Situationen Für Die Patientenverfügung

Die Patientenverfügung kommt vor allem dann zum Tragen, wenn eine Person aufgrund einer schweren Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage ist, ihre Wünsche bezüglich medizinischer Behandlungen selbst zu äußern. Sie regelt, welche medizinischen Maßnahmen in solchen Situationen ergriffen oder unterlassen werden sollen. Das betrifft beispielsweise:

  • Den Abbruch oder die Nichtaufnahme lebenserhaltender Maßnahmen.
  • Die Verabreichung von Schmerzmitteln, auch wenn diese lebensverkürzend wirken könnten.
  • Die Entscheidung gegen bestimmte Operationen oder Therapien.

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Patientenverfügung nur dann relevant wird, wenn die betroffene Person ihren Willen nicht mehr selbst äußern kann. Solange dies möglich ist, hat der aktuelle Wille des Patienten Vorrang.

Situationen Für Die Vorsorgevollmacht

Die Vorsorgevollmacht greift in einem breiteren Spektrum von Situationen als die Patientenverfügung. Sie ist relevant, wenn eine Person aufgrund von Krankheit, Unfall oder altersbedingter Einschränkungen ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann. Das kann folgende Bereiche betreffen:

  • Finanzielle Angelegenheiten: Verwaltung des Vermögens, Begleichung von Rechnungen, Abschluss von Verträgen.
  • Behördenangelegenheiten: Anträge stellen, Widersprüche einlegen, Kommunikation mit Ämtern.
  • Gesundheitliche Angelegenheiten: Arztwahl, Einwilligung in Behandlungen (ergänzend zur Patientenverfügung), Organisation der Pflege. Hier kann ein Blick auf die Freiwilligendienste helfen.
  • Wohnungsangelegenheiten: Mietverträge, Umzug in ein Pflegeheim.

Im Gegensatz zur Patientenverfügung, die sich auf medizinische Entscheidungen beschränkt, ermöglicht die Vorsorgevollmacht einer Vertrauensperson, umfassende Entscheidungen im Sinne des Betroffenen zu treffen. Es ist wichtig, den Umfang der Vollmacht klar zu definieren, um Missbrauch zu vermeiden.

Kombination Beider Dokumente

Obwohl Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht unterschiedliche Schwerpunkte haben, ergänzen sie sich idealerweise. Die Patientenverfügung legt die medizinischen Wünsche fest, während die Vorsorgevollmacht eine Person bestimmt, die diese Wünsche durchsetzt und weitere notwendige Entscheidungen trifft.

Eine sinnvolle Kombination sieht beispielsweise so aus:

  1. Die Patientenverfügung enthält detaillierte Anweisungen zu bestimmten medizinischen Szenarien.
  2. Die Vorsorgevollmacht benennt eine Vertrauensperson, die im Sinne der Patientenverfügung handelt und zusätzlich finanzielle und organisatorische Aufgaben übernimmt.
  3. Die Vertrauensperson ist befugt, mit Ärzten zu sprechen und im Zweifelsfall Entscheidungen im Sinne des Patienten zu treffen, auch wenn diese nicht explizit in der Patientenverfügung genannt sind.

Durch die Kombination beider Dokumente wird sichergestellt, dass sowohl die medizinischen Wünsche als auch die persönlichen Angelegenheiten des Betroffenen umfassend berücksichtigt werden. Es ist ratsam, sich bei der Erstellung beider Dokumente rechtlich beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass sie den individuellen Bedürfnissen entsprechen und rechtssicher sind. Ein Anwalt für Erbrecht kann hierbei helfen.

Häufige Missverständnisse

Es gibt einige verbreitete Irrtümer rund um Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Viele Leute sind unsicher, was die Dokumente genau beinhalten und wie sie sich unterscheiden. Das kann zu unnötiger Verwirrung und sogar dazu führen, dass wichtige Entscheidungen nicht rechtzeitig getroffen werden. Es ist also wichtig, sich gut zu informieren und die Fakten zu kennen.

Mythen Über Die Patientenverfügung

Ein großer Mythos ist, dass eine Patientenverfügung nur für ältere Menschen relevant ist. Tatsächlich kann jeder Erwachsene, unabhängig vom Alter, von einer Patientenverfügung profitieren. Sie ermöglicht es, im Falle einer schweren Krankheit oder eines Unfalls selbstbestimmt festzulegen, welche medizinischen Behandlungen gewünscht sind und welche nicht. Viele glauben auch, dass eine Patientenverfügung sofort wirksam wird, sobald sie erstellt ist. Das stimmt so nicht. Sie kommt erst dann zum Tragen, wenn man selbst nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. Ein weiterer Irrtum ist, dass Angehörige automatisch das Recht haben, medizinische Entscheidungen zu treffen, wenn keine Patientenverfügung vorliegt. Das ist nicht der Fall. Ohne eine solche Verfügung müssen Ärzte und Angehörige gemeinsam im Sinne des Patienten entscheiden, was oft schwierig sein kann. Es ist auch ein Irrglaube, dass eine Patientenverfügung sehr kompliziert sein muss. Es gibt viele Vorlagen und Beratungsangebote, die helfen, eine verständliche und wirksame Patientenverfügung zu erstellen.

Missbrauch Der Vorsorgevollmacht

Ein häufiges Bedenken bei der Vorsorgevollmacht ist die Angst vor Missbrauch. Viele Menschen scheuen sich, einer anderen Person so viel Macht zu übertragen. Es ist wichtig zu wissen, dass man den Umfang der Vollmacht genau festlegen kann. Man kann beispielsweise bestimmen, dass die bevollmächtigte Person nur in bestimmten Bereichen handeln darf oder dass bestimmte Entscheidungen nur mit Zustimmung des Betreuungsgerichts getroffen werden dürfen. Auch die Auswahl der bevollmächtigten Person sollte gut überlegt sein. Es sollte eine Person sein, der man voll und ganz vertraut und die die eigenen Werte und Wünsche respektiert. Trotzdem bleibt ein gewisses Restrisiko. Um dieses zu minimieren, kann man in der Vollmacht Kontrollmechanismen vorsehen, beispielsweise die Pflicht zur Rechenschaftslegung gegenüber einer Vertrauensperson. Es ist auch wichtig zu wissen, dass ein Missbrauch der Vorsorgevollmacht rechtliche Konsequenzen haben kann. Die bevollmächtigte Person ist verpflichtet, im Sinne des Vollmachtgebers zu handeln und darf sich nicht selbst bereichern.

Verwechslung Beider Dokumente

Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung werden oft verwechselt, obwohl sie unterschiedliche Zwecke erfüllen. Die Vorsorgevollmacht regelt, wer im Falle der Entscheidungsunfähigkeit die persönlichen und finanziellen Angelegenheiten übernimmt. Die Patientenverfügung hingegen legt fest, welche medizinischen Behandlungen man in bestimmten Situationen wünscht oder ablehnt. Viele denken, dass eine Patientenverfügung automatisch auch eine Vorsorgevollmacht beinhaltet, was aber nicht der Fall ist. Es sind zwei separate Dokumente, die sich ergänzen. Es ist ratsam, beide zu erstellen, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Ein weiteres Missverständnis ist, dass man sich entscheiden muss, entweder eine Vorsorgevollmacht oder eine Patientenverfügung zu erstellen. Beide Dokumente sind wichtig und decken unterschiedliche Bereiche ab. Die folgende Tabelle verdeutlicht die Unterschiede:

Merkmal Vorsorgevollmacht Patientenverfügung
Zweck Vertretung in persönlichen und finanziellen Angelegenheiten Festlegung medizinischer Wünsche und Ablehnungen
Inhalt Benennung einer bevollmächtigten Person Konkrete Anweisungen zu medizinischen Behandlungen
Wirksamkeit Bei Eintritt der Entscheidungsunfähigkeit Bei Eintritt der Entscheidungsunfähigkeit und Vorliegen der in der Verfügung beschriebenen Situation
Notwendigkeit Empfehlenswert für alle Erwachsenen Empfehlenswert für alle Erwachsenen

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung unterschiedliche, aber gleichermaßen wichtige Instrumente der Selbstbestimmung sind. Sie ermöglichen es, auch in schwierigen Situationen die eigenen Wünsche und Vorstellungen durchzusetzen.

Erstellung Und Registrierung

Wie Erstellt Man Eine Patientenverfügung?

Okay, lass uns darüber reden, wie man so eine Patientenverfügung eigentlich erstellt. Es gibt verschiedene Wege, aber wichtig ist, dass das Ding am Ende auch wirklich gültig ist. Du kannst das Ding selbst schreiben, Vorlagen aus dem Internet nutzen oder dich von einem Arzt oder Anwalt helfen lassen.

  • Selbst schreiben: Kann man machen, ist aber riskant, wenn man sich nicht gut auskennt.
  • Vorlagen nutzen: Gibt’s viele online, aber Achtung, nicht alle sind gut.
  • Beratung suchen: Das ist eigentlich der beste Weg. Ein Arzt oder Anwalt kann dir helfen, alles richtig zu formulieren.

Es ist wirklich wichtig, dass deine Wünsche klar und unmissverständlich formuliert sind. Sonst kann es später zu Problemen kommen, wenn jemand deine Verfügung interpretieren muss.

Tipps Für Die Vorsorgevollmacht

Die Vorsorgevollmacht ist ein bisschen anders als die Patientenverfügung. Hier geht es darum, jemanden zu bestimmen, der für dich Entscheidungen treffen kann, wenn du es selbst nicht mehr kannst.

  • Wähle eine Person, der du wirklich vertraust. Das ist das A und O.
  • Lege genau fest, welche Bereiche die Vollmacht abdeckt. Geht es nur um finanzielle Dinge oder auch um medizinische Entscheidungen?
  • Sprich mit der Person, die du bevollmächtigen möchtest, darüber. Sie muss bereit sein, diese Verantwortung zu übernehmen.

Registrierung Bei Der Bundesnotarkammer

Sowohl die Patientenverfügung als auch die Vorsorgevollmacht können bei der Bundesnotarkammer registriert werden. Das ist zwar nicht zwingend notwendig, aber es kann sehr sinnvoll sein. Durch die Registrierung wird sichergestellt, dass die Dokumente im Notfall auch wirklich gefunden werden. Außerdem kann man so verhindern, dass sie verloren gehen oder manipuliert werden. Die Registrierung ist mit Kosten verbunden, aber das ist es meiner Meinung nach wert. Mit der Registrierung bei der Bundesnotarkammer ist sichergestellt, dass im Fall der Fälle schnell auf die Dokumente zugegriffen werden kann.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Patientenverfügung als auch die Vorsorgevollmacht wichtige Dokumente sind, die Ihnen helfen, Ihre Wünsche im Falle einer Entscheidungsunfähigkeit zu klären. Die Patientenverfügung legt fest, welche medizinischen Maßnahmen Sie wünschen oder ablehnen, während die Vorsorgevollmacht bestimmt, wer Ihre Interessen vertreten soll. Beide Dokumente sind freiwillig und sollten gut durchdacht sein. Es ist ratsam, sich rechtzeitig damit auseinanderzusetzen und im Zweifelsfall rechtlichen Rat einzuholen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Wünsche respektiert werden, wenn es darauf ankommt.

Häufige Fragen

Was ist eine Patientenverfügung?

Eine Patientenverfügung ist ein Dokument, in dem Sie festlegen, welche medizinischen Behandlungen Sie wünschen oder ablehnen, falls Sie nicht mehr selbst entscheiden können.

Was ist eine Vorsorgevollmacht?

Eine Vorsorgevollmacht ist ein Dokument, in dem Sie eine Person benennen, die für Sie Entscheidungen treffen kann, wenn Sie dazu nicht mehr in der Lage sind.

Wann wird die Patientenverfügung gültig?

Die Patientenverfügung wird gültig, wenn Sie nicht mehr einwilligungsfähig sind und die festgelegten Bedingungen für die medizinische Behandlung eintreten.

Wie erstelle ich eine Vorsorgevollmacht?

Um eine Vorsorgevollmacht zu erstellen, müssen Sie eine Person auswählen, die Ihr Vertrauen hat, und schriftlich festhalten, welche Entscheidungen diese Person für Sie treffen darf.

Kann ich beide Dokumente kombinieren?

Ja, Sie können sowohl eine Patientenverfügung als auch eine Vorsorgevollmacht erstellen. So sind Ihre medizinischen Wünsche und die Person, die für Sie entscheiden kann, klar geregelt.

Wo kann ich meine Dokumente registrieren lassen?

Sie können Ihre Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht bei der Bundesnotarkammer registrieren lassen, damit im Ernstfall schnell darauf zugegriffen werden kann.